Als sich im Jahre 1950 ein paar beherzte und närrische Männer des öfteren in der Gaststätte “Hubert Hommers” (Hammer Hof) zum Frühschoppen trafen, kamen sie zu dem Entschluss eine Karnevalsgesellschaft zu gründen.

Am 4.8.1950 wurde daraufhin in der oben genannten Gaststätte in Viersen-Hamm die Karnevalsgesellschaft “Hamm wer net” gegründet.

Warum unsere Gesellschaft den Namen “Hamm wer net” gewählt hat, ist heute nach rund 58 Jahren auch aus den alten Aufzeichnungen kaum noch zurück zu verfolgen. Aus alten Überlieferungen und Erzählungen muss es sich ergeben haben, dass in den Anfängen der Gesellschaft nichts außer dem Humor vorhanden war. So kam man sinnvoll auf den Namen “Hamm wer net”.

Es ist heute schwer die alten Schriften zu lesen, da durch verschiedene Schriftführer auch verschiedene Handschriften zu entziffern waren.

Wenn man die alten Aufzeichnungen durchliest, kann man schon manchmal ins Schmunzeln kommen. Was für einen Humor der damalige Vorstand hatte und mit was für einem Einsatz gekämpft wurde. Es ist heute auch noch wie früher, dass bei Kleinigkeiten eine heiße Debatte entstand und bei großen Entscheidungen es dem Vorstand überlassen blieb, eine Entscheidung zu treffen. Eines aber glauben wir heraus gefunden zu haben, die KG „Hamm wer net” war überall Zuhause, wenn man liest, wo Ihre Auftritte und Veranstaltungen stattfanden.

Am 6.1.1951 fand die erste Generalversammlung statt, wo unter Punkt 4 die Wahl des ersten “Fünferrates” stattfand. Der erste Rat setzte sich aus folgenden Personen zusammen:
Ignatz Schmitz (Präsident), Matthias Tummer, Gustav Drescher, Heinz Smets, Günther Scharf und Lorenz Rössgens (Provos).
Auch wurde an diesem Tag beschlossen, das man 3 Sitzungen abhalten wollte, die im Vereinslokal “Hammer-Hof” stattfinden sollten.

Am 18.8.1951 fand im Vereinslokal das erste Stiftungsfest, verbunden mit einer Fahnenweihe, statt. Zu dieser Veranstaltung wurden erstmals andere Karnevalsgesellschaften eingeladen.

Am 30.3.1952 wurde dann beschlossen, dass die ersten Uniformen der Gesellschaft angeschafft werden sollten. Für die Anfertigung der Uniformen, die übrigens ca. DM 80,- kosteten, konnte der Schneidermeister Maritzen gewonnen werden, der im Uniformschneidern große Erfahrung hatte. Somit erhielt die KG “Hamm wer net” im folgendem Jahr ihre erste Uniform in den Farben ” Grün-Gold”. Die Mützen wurden von den Mitgliedern auf eigene Kosten angeschafft, blieben aber Eigentum des Vereins. Ist ein Mitglied aus dem Verein ausgeschieden, so wurde ihm das Geld unterer Abzug von DM 1,50 pro Jahr zurückerstattet.

Am 12.10.1952 wurde dann beschlossen, ein Funkenmariechen aufzunehmen. Zu diesem Amt stellte sich dann Leni Rößgens zur Verfügung. Der Verein wurde dann auf einen “Siebenerrat” mit Provos und Funkenmariechen vergrößert und startete so in die nächste Session.

Im Jahre 1953 hatten die Hammer Karnevalisten schon Beziehungen zu vielen Vereinen in der weiteren Umgebung von Viersen. Auch wurden in diesem Jahr die “Hammer Bänkelsänger” erwähnt. Dies waren Herbert Schuren und Martin Feldges.

Desweiteren wurde erstmals der Hammer Büttenmarsch ” Es war einmal…” von unserem unvergessenen Ludwig Schriefers vorgestellt.

Am 28.2.1954 fand der erste “Tulpen-Sonntags-Zug” durch die Sektion statt. Dieser Zug wurde in Gemeinschaft mit allen Hammer Vereinen durchgeführt und wie konnte es anders sein, ein voller Erfolg.

Im Jahre 1954 wurde dann der Elferrat gewählt und die restlichen Uniformen wurden angeschafft. Auch wurde erwähnt, dass man am großen Jahresfest in Roermond teilgenommen hatte.

Am 11. und 12.9.1954 fand in Viersen ein großes Heimatfest mit Festzug statt, dort waren die Hammer Karnevalisten mit einem eigenen Festwagen und kompletten Elferrat in neuer Uniform vertreten.

Am 8.1.1955 schaffte die Gesellschaft den Sprung von ihrem Vereinslokal “Hommers” an der Bachstr. in die Turnhalle an der Gereonstr. Mit 600 verkauften Eintrittskarten hatten sie an diesem Samstagabend ein sehr volles Haus. Bei einem so zahlreichen Aufgebot von Karnevalisten und Büttengrößen aus dem näheren und weiteren Umfeld, war das ein toller Erfolg. Sogar auf dem Balkon standen die Leute auf den Stühlen und tobten. Vom Balkon bis in die entfernteste Kellerecke wogte die Welle des Frohsinns.

Die zweite Sitzung fand am 5.2.1955 in der Gaststätte “Küpes-Hüske”, in einem viel zu kleinen Saal statt. Trotzdem schlugen auch hier die Wogen des Frohsinns haushoch.

Am 5.11.1955 wurde dann die erste Prinzengarde gegründet. Als Uniform war angedacht: Dunkle Hose, weißes Hemd und eine grün-goldene Krawatte. Von der Prinzengarde kam die Anregung einen Hausorden anzuschaffen, der bis heute von einigen Mitglieder getragen und in Ehre gehalten wird.

Die starken karnevalistischen Aktivitäten in den anderen Viersener Sektionen führten dazu, dass man bald in fast jeder Sektion bzw. Gesellschaft einen Prinzen bzw. ein Prinzenpaar kürte. Unter den Karnevalisten, aber auch in der Bevölkerung wurde der Ruf nach einem karnevalistischen Dachverband für die Gesamtstadt immer lauter. Ein Prinz für ganz Viersen schien den meisten Karnevalisten doch vorteilhafter zu sein für ihr Anliegen, als viele in den Sektionen.Kurt Haun, Präsident der Hoseria und ”Brauchtumsvater” verfocht diese Idee vehement und war auch bei der Suche nach Gleichgesinnten erfolgreich. Die Realisierung dieser Idee war nun keinesfalls einfach. Die Gesellschaften wollten zwar einen Dachverband, aber ihre Eigenständigkeit wollten sie keineswegs aufgeben. Eine Gratwanderung war angesagt. Es musste unter allen Umständen gewährleistet sein, dass man den Karneval in der eigenen Gesellschaft unbeeinflusst von einen ”Festausschuß” gestalten konnte. Andererseits wünschte man sich auch ein Prinzenpaar und einen Umzug für die ganze Stadt, weil man dann, wie von den Bruderschaften bekannt, Förderung durch die Stadt erfahren würde. Die Gesellschaften einigten sich, nachdem das Ziel formuliert war, auf einen allerseits respektierte Persönlichkeit als ”Gründungspräsident”, Franz von der Maßen, der damals Ehrenpräsident der Roahser Jonges war. Kurt Haun, Präsident der Hoseria, stand ihm zur Seite. Die beiden beriefen auch die Gründungsversammlung in die Gaststätte ”Pschorr-Bräu” (Lindenstraße) ein. Die Karnevalsgesellschaften ”Roahser Jonges”, ”Hoseria”, ”Helenabrunn”, und ”Hamm wer net” hoben, nachdem ihre Eigenständigkeit garantiert war, einstimmig am 30. Oktober 1956 den Festausschuß Viersener Karneval aus der Taufe.

1956 und 1957 wurden jeweils 2 Sitzungen in der Turnhalle abgehalten.

1958 fanden dann zwei Sitzungen im Josef-Saal statt, die trotz vollem und ausverkauften Hauses zu einem Defizit führten, weil der Saal einfach zu klein war. Auch kam hier der zweite Präsident Willi Reinitz zum Zuge, der die Sitzung leitete.

Beim gesamtstädtischen Karneval in der Festhalle 1958 waren die grün-goldenen Jungs erstmals vertreten.

Wegen des zu kleinen Josef-Saals starteten die Hammer Karnevalisten 1959 wieder 2 Sitzungen in der Turnhalle, die wiederum ein voller Erfolg wurde.

Am 16.1.1960 feierte die KG “Hamm wer net” ihr 10-jähriges Bestehen in der Turnhalle. Im Kreise aller Viersener Karnevalsgesellschaften wurde dieses Ereignis kräftig „begossen“.

Für 1961 waren 2 Sitzungen in der Turnhalle geplant und man legte, um keinen Leerlauf mit den Auftretenden zu haben, die Sitzungen auf den Sonntag. Leider wurde dies ein Reinfall. Die erste Sitzung war so schlecht besucht, das die zweite abgesagt wurde.